Maksim bei der Tour de Tirol 2024

Von Maksim

Nachdem die beiden Cup-Ziele erreicht wurden, ging es zum letzten Highlight der zweiten Saisonhälfte: Tour de Tirol, nach Söll in Österreich. Die Tour ist ein Etappenlauf, am Freitag steht ein 10k Lauf auf dem Plan mit ca. 300 Hm, am Samstag der Kaisermarathon 42k und 2350 Hm und am Sonntag gibt es einen Traillauf über 23k mit 1250 Hm. Ich war mit 7 Freunden dabei und schon eine Woche vor dem Start kamen immer wieder unruhige Nachrichten über gemeinsamen Chat: Es soll regnen und schneien an den Renntagen. Ich hatte die Tour von Anfang an als ein Abenteuer betrachtet. Mir war es klar, ohne spezifisches Training und praktisch ohne Langläufe in diesem Jahr kann man in der Gesamtwertung nicht viel erwarten. Im Sommer habe ich aber sicherheitshalber die neue Ausrüstung ausgiebig getestet und mich selbst geprüft, ob ich mehrere Tage in Folge Bergläufe vertragen kann. Als Ziele schienen mir 10k unter 40′, der Marathon in 4:30-5:00 Stunden und der Trail in 2:30-3:00 Stunden als realistisch. Am Donnerstag kamen wir in Söll an, es hat geregnet und auf dem Gipfel der Hohen Salve (Bergankunft des Kaisermarathons) lag 20 cm Schnee. Am nächsten Tag abends beim Nieselregen gab’s den Startschuss für 10k, den einzigen Lauf der Tour, bei dem ich ein vernünftiges Ergebnis zeigen konnte. Die Straßen waren nass und es hat bei dem steilen Downhill auf Asphalt etwas gestört, ich musste dort das Tempo rausnehmen. Die restliche Strecke konnte man trotz der Nässe, Matsch und Pfützen sehr schnell laufen, es hat richtig Spaß gemacht. Ich durfte zwar keine 100% geben und an die nächsten Tage denken, war aber nicht wirklich sparsam. Am Ende unter 38′ ins Ziel gekommen, erst in der Unterkunft erfahren, dass ich bei der Siegerehrung vermisst werde, ich war Gesamt 15. und hatte in der AK 2. Platz. Das hat das Podium mit dem Gesamtsieger der Tour bedeutet sowie sämtliche Preise. Das habe ich leider verpasst, am nächsten Tag konnte ich aber einen schönen Holzpokal abholen. Am Start des Kaisermarathons wurde gesagt, dass im Laufe des Rennens entschieden wird, ob wir bis zur Hohen Salve laufen können oder ob es eine Alternative ohne den Berg geben wird. Und bereits bei ca. km 4. kam die gute Nachricht, die originale Strecke darf gelaufen werden. Es war eine grenzwertige Situation und der Lauf stand lange auf der Kippe, denn der Kaisermarathon und die Tour ohne den mythischen Berg wäre eine große Enttäuschung, andererseits geht die Sicherheit vor. Der letzte sehr steile Anstieg im Schnee wäre im müden Zustand gefährlich. Als ich diese letzten zwei km im Schneematsch durch den Nebel laufen musste, hat es leicht geschneit und es war windig. Ich war aber schon so müde, dass mir das Wetter egal war, ich wollte einfach ankommen und keine Pause zum Anziehen machen. Nach 4:55 Stunden war ich im Ziel, es war eine sehr emotionale Mischung aus Erleichterung, Müdigkeit und Freude. Am Sonntag hat uns das beste Laufwetter erwartet, plötzlich sonnig und wir konnten endlich in Söll die wunderschöne Landschaft sehen. Den letzten Trail durch den schönen Wald konnte ich trotz absolut leerer Beine genießen, wir wurden überall angefeuert. Die Strecke war technisch sehr anspruchsvoll und durch die noch vorhandene Nässe auch teilweise sehr matschig und glatt. Ich musste aufpassen,

 das linke Knie hat leider  nach dem Marathon wehgetan und bei den steilen Downhills konnte ich wegen Schmerzen nur vorsichtig gehen, während die anderen Läufer an mir wie eine Lawine vorbeikamen. Irgendwie habe ich den Lauf auch geschafft und nach 2:49 Stunden bin ich glücklich im Ziel angekommen. Es war wieder eine tolle Zeit in den Alpen und ein besonderes Erlebnis zum Saisonausklang. 

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